Reinhard Mohr hat einen sehr interessanten Artikel über die heutige Linke geschrieben. Wenn ich auch nicht in allen Punkten seiner Meinung bin, so hat er das spießige linke Milieu doch recht gut beschrieben. Sie sind heute nämlich keine Rebellen mehr, sondern eine Heuchlertruppe, die frivol von anderen jenen Widerstandsgeist fordert, den sie selber längst aufgegeben haben. Sie leben angepasst in einer globalen Konsumelite, wie es so etwas noch niemals zuvor in der Geschichte gegeben hat.
Vertiefte politische und historische Kenntnisse scheuen sie wie der Teufel das Weihwasser. Theoretische Diskussionen, die noch in den siebziger Jahren an der Tagesordnung waren, sind heute nicht mehr bei ihnen gefragt. Wenn man z.B. mit Linken über den Islam redet, erkennt man sehr schnell, daß sie keine Ahnung haben und auch keine Lust, sich dieses Wissen anzueignen. Stattdessen herrscht bei ihnen ein naiv-kindliches Multikulti-Wunschdenken, welches vollkommen realitätsfern ist.
Das Bedürfnis, zum guten, unschuldigen Teil der Menschheit zu gehören, ist bei ihnen besonders ausgeprägt. Gideon Böss hat dieses Gutmenschentum erst kürzlich in seinem Artikel Wann stoppt Margot Käßmann endlich die ISIS? beschrieben. Frau Käßmann, die jede Gewalt ablehnt, forderte einst mit den Taliban zu beten, um den Krieg in Afghanistan zu beenden. Gideon Böss überträgt diese Situation nun auf den heutigen Irak, wo die ISIS in brutaler und grausamer Weise versucht, einen islamistischen Gottesstaat zu errichten.
Er stellt die Frage, wie Frau Käßmann denn dort den Terror beenden will. Er stellt, die Frage: Was hält Margot Käßmann als Pazifistin für Trümpfe in der Hand, gegen eine von Gott beseelte Mörderbande? Man kann sie bitten, mit dem Töten aufzuhören. Das kann man machen. Und wenn diese Bitte ausgeschlagen wird? Sind dann alle Möglichkeiten erschöpft? Vermutlich.
Und genau das ist auch das Problem der Linken, die sich zum Moralapostel aufschwingt, sich aber nicht die Hände schmutzig machen will. Gideon Böss kommt zu der Erkenntnis: "Der Pazifismus ist eine feige Ideologie, die keine Verantwortung übernimmt, die Schwachen und Verfolgten dieser Welt im Stich lässt und sich dabei trotzdem als moralisch überlegen begreift. Den Preis für das porentief reine Gewisse der Pazifisten zahlen jene Menschen, die wehrlos einem Mob bewaffneter Psychopathen gegenüberstehen. So wie die Opfer von ISIS, die von den Käßmanns dieser Welt keine Hilfe erwarten können."
Dann geht Reinhard Mohr auf die Ignoranz und Gleichgültigkeit der Linken ein, die immer noch von einem paradiesischen Zustand träumt, in dem alle Menschen in Wohlstand, Frieden und Freiheit leben. Die naheliegenden Probleme, wie die stets zunehmende Migrantengewalt oder die Folgen einer unkontrollierten muslimischen Masseneinwanderung werden schlicht ignoriert, verharmlost oder schön geredet. Reinhard Mohr spricht von einer bedrohlichen Geschichts- und Selbstvergessenheit der Linken:
"Inmitten von Zuständen, die im weltgeschichtlichen Vergleich paradiesisch zu nennen sind, wächst eine Ignoranz heran, deren Schwester der Wahnsinn ist. Einzelne Motive erinnern an die zwanziger Jahre, als viele den Untergang des verhassten demokratischen „Systems“ gar nicht erwarten konnten. Am Ende führte eine reaktionär-missgelaunte Gleichgültigkeit zum verheerenden Triumph des Nazi-Fanatismus, der Europas Freiheit unter sich begrub."Dieselbe Ignoranz der Linken ist heute beim Islam zu erkennen. Sie wollen die Gefährlichkeit des Islam nicht wahrhaben. Also ignorieren sie ihn oder reden ihn schön. Auf Demonstrationen haben sie keine Berührungsängste mit rechtsradikalen Grauen Wölfen, mit Sympathisanten der terroristischen Hamas oder mit ägyptischen Muslimbrüdern. Hauptsache es geht gegen die eigene deutsche Kultur und Tradition, gegen das verhasste Christentum, daß ihren sozialen Aufstieg erst ermöglicht hat, denn in einem islamischen Staat, würden sie mit großer Wahrscheinlichkeit ein Leben in Armut und Unfreiheit verbringen. Reinhard Mohr über den Hass der Linken auf die eigene Kultur:
(...) heute ist das irrlichternde antiparlamentarische und antiwestliche Ressentiment [Abneigung] nicht zuletzt der Reflex eines eigentümlichen Selbsthasses, der die Gesellschaft, in der man lebt, einschließt. Gerade weil man sich die offenkundige Verbürgerlichung der eigenen Existenz nicht eingesteht, hält man an den Positionen von früher fest, als alles noch schön klar war, mit und ohne Che Guevara. Im Extremfall kann das zum akuten Ströbele-Syndrom führen, zum Morbus Kreuzberg: Denkfaulheit im fortgeschrittenen Stadium.Hier nun der ganze Artikel von Reinhard Mohr in der FAZ: Linke Heuchler
Siehe auch:
Timo Stein: Israel hat keine Schuld am Antisemitismus
Frank A. Meyer: Gehört der Islam in unsere Zeit?
Gideon Böss Wann stoppt Margot Käßmann endlich die ISIS?
Akif Pirincci: Du Doof! - Woher kommt der Hass auf Gender-Mainstreaming?
Serap Cileli: Das hässliche Gesicht der „Religion des Friedens“
Stephan Friedrichs: Gutachten aus dem Migrations-Märchenland
Thomas Baader: Haustürken und andere Sklaven
Thomas Baader: Die ZEIT gibt eine Redaktionsempfehlung
Vera Lengsfeld: Die schweigende Mehrheit der Muslime ist irrelevant!
Akif Pirincci: Islam-Wissenschaft anal