Quantcast
Channel: islamnixgut2
Viewing all articles
Browse latest Browse all 1651

Markus Vahlefeld: In uns allen schlummert ein Unbehagen am Jüdischen

$
0
0
Meine liebe J.,

Du sagst, man müsse sich gegen die Ungerechtigkeit engagieren. So selbstlos das klingt, erlaube ich mir dennoch, eine andere Meinung zu haben. Ich wünschte, mir wäre Israel so egal wie die meisten anderen Länder. Die Forderung eines weltumspannenden Bewusstseins, bei dem jeden alles angeht, halte ich für maßlos. Meist wird sie von Menschen vertreten, die damit ihre sehr selektive Wahrnehmung zu kaschieren versuchen. Und meist steht Israel im Mittelpunkt dieser sehr selektiven Wahrnehmung. Ich dagegen erfreue mich an allen Ländern, von denen ich nichts wissen müssen muss.

Als der Krieg zwischen Israel und der Hamas eskalierte, kamen im gleichen Zeitraum mehr als doppelt so viele Menschen in Syrien um. Der syrische Bürgerkrieg scheint an Brutalität nicht zu überbieten zu sein. Habe ich die Kundgebungen und Solidaritätsbekundungen dazu verpasst? Oder an dich gerichtet: hast Du der syrischen Toten gedacht und warst so aufgebracht über so viel Leid, dass es dich auf die Straße trieb?

Dann erlaube mir die nächste Frage: warum bloß wird bei den Toten mit zweierlei Maß gemessen? Palästinensische Tote entfachen einen Brand des Hasses auf Israel. Syrische Tote gehen den meisten Menschen am Allerwertesten vorbei. Du könntest auch die Toten in Libyen, im Irak oder in Nigeria nennen. Wenn wirklich jeden alles anginge, man würde von der Straße gar nicht mehr wegkommen. Die Wahrheit jedoch ist, dass die Straße nur die palästinensischen Toten kennt und sich am Hass gegen Israel und die Juden hochzieht.

>>> weiterlesen

Meine Meinung:

Ich glaube, die meisten Deutschen, die an Anti-Israel-Demonstrationen teilnehmen, haben sich nie tiefgehender mit der israelisch-paläsinensischen Problematik beschäftigt. Die meisten von ihnen, wenn sie keine Migranten sind, sind links indoktriniert und folgen einfach dem Herdentrieb. Ihr Wissen über Israel/Palästina beziehen sie aus den öffentlichen Medien, die oft sehr einseitig und negativ über Israel berichten. Was sie sehen sind palästinensische Opfer und diese Bilder erzürnen sie.

Will man dieser Problematik aber auf den Grund gehen, dann muß man sich sehr intensiv mit der Israel-Palästina-Problematik beschäftigen. Wer aber von den Demonstranten macht das schon? Hinzu kommt, daß die öffentlichen Medien viele Hintergründe nicht berichten, was aber wichtig wäre, um sich ein objektives Bild zu machen.

Ich habe den Gaza-Krieg recht aufmerksam verfolgt. Aber viele wichtige Informationen habe ich erst durch die Webseite von achgut.com erfahren, die ich zuvor nicht wußte. So nach und nach berichteten dann auch die  öffentlichen Medien vereinzelt davon, nachdem sie zuvor aber fast zwei Wochen mehr oder weniger negativ über Israel berichteten. Erhält man solche Informationen dann sieht man manche Dinge plötzlich ganz anders. Aber wer von den Anti-Israel-Demonstranten bemüht sich denn schon darum sich objektiv zu informieren?

Georg B. Mrozek schreibt:

Das einzige, was mich an diesen Worten stört, das sind die Begriffe “wir” und “unsere”, denn ich liebte schon als Kind “alles jüdische” und bin ebenso Teil Deutschlands und Europas, so wie es das Jüdische auch war und ist.

“Wir” Monotheisten sind nicht anfällig für Judenhass, auch das Christentum ist es als solches nicht, sogar der Islam ist mehr als islamistische Extreme. Es gab immer beides, den Judenhass aber auch den Respekt. Manchmal existierte es nebeneinander, ein anderes Mal lösten Epochen unterschiedlichen Empfindens einander ab.

Wir als Menschheit sind verführbar, das stimmt, immerzu anfällig für das Böse. Das gilt für alle, aber in dem Text stecken mir einfach zu viele versteckte Entschuldigungen oder Rechtfertigungen drin, denn in den Genen eines jeden neugeborenen Babys steht nichts von Judenhass geschrieben.

Bernd Ufen schreibt:

Glückwunsch, Herr Vahlefeld, zu diesem Artikel. Eigentlich müßte er Pflichtlektüre in allen Schulen in Deutschland werden. Was wir in den letzten Wochen in der Bundesrepublik auf den Straßen sehen mußten, erinnerte mich an schlimmste Zeiten des Faschismus. Aber wo blieb da der Aufschrei der Bevölkerung? Wo war die Gewerkschaft Verdi, die sonst immer so sorgfältig ihren Antifaschismus pflegt? Wo war die politische Klasse mit ihren salbungsvollen Reden?

Wo waren die Lehrer mit ihren Schulklassen, die immer so eifrig die Stolpersteine putzen? Man sah sie nicht , man hörte sie nicht, was sie als Heuchler entlarvt! Sie pflegen den Kult um vergangenes jüdisches Leben, warum nicht um das aktuelle? Hier hätten sie beweisen können, das sie die Aussage “Nie wieder” verstanden haben und auch bereit sind, sich dafür einzusetzen. Leider wurde die Chance vergeben. 

Siehe auch:
Hinnerk Grote: Muslime und Selbstkritik? – Nicht im Traum!
Saudi-Arabien: IS-Dschihadisten wollen Mekka einnehmen
Reinhard Mohr: Linke Heuchler: der spießige linke Mainstream
Timo Stein: Israel hat keine Schuld am Antisemitismus
Frank A. Meyer: Gehört der Islam in unsere Zeit?
Gideon Böss Wann stoppt Margot Käßmann endlich die ISIS?
Akif Pirincci: Du Doof! - Woher kommt der Hass auf Gender-Mainstreaming?
Serap Cileli: Das hässliche Gesicht der „Religion des Friedens“
Stephan Friedrichs: Gutachten aus dem Migrations-Märchenland

Viewing all articles
Browse latest Browse all 1651