Ein Facebook-Freund von mir hat im Kommentarbereich den oben abgebildeten Brief gepostet, der wohl auf eine Anfrage hin von der GRÜNEN JUGEND [Berlin] an ihm gesandt wurde. Er ist nicht nur ein Zeugnis davon, daß sich auch unter einer weiblichen Schädeldecke statt Hirnmasse ein Ozean an Scheiße befinden kann, sondern daß das logische Denken, also das Erfassen von Folgerichtigkeit, welches etwa nach dem zweiten Lebensalter einsetzt und bereits mit zehn Jahren abgeschlossen ist, im erwachsenen Alter komplett wieder verschwinden kann.
Bereits der Anfang des Briefs ist eine Sensation:
„… als GRÜNE JUGEND erachten wir die Einteilung der Geschlechter in Kategorien wie `männlich´ und `weiblich´ nicht als sinnvoll, da sie die Realität nicht umfassend abbildet …“Ja, die Realität, die echte, nackte, total reale Realität,die sieht natürlich völlig anders aus. Als ich heute in der Stadt war z. B., da kamen mir sehr unterschiedliche, nun ja, Menschen entgegen. Dicke, dünne, kleine, große, weiße, schwarze, langhaarige, gelockte, junge, alte usw. Nur in einem Merkmal unterschieden sie sich von einander nicht, nämlich durch ihr Geschlecht.
Wie soll ich sagen, sie waren irgendwie nicht Fisch, nicht Fleisch, sondern, „in der sich abbildenden Realität“ waren sie alle geschlechtslos, so wie Barbie und Ken, wenn man ihnen die Höschen runterzieht und da unten nix findet,obwohl Barbie ja schon ein bißchen Holz vorm Hütten [Busen] hat, allerdings ohne Nippel. Aber lassen wir das.
Schon im nächsten Satz jedoch passiert etwas sehr Seltsames mit der Realität bzw. beginnt der Schwund an folgerichtigem Denken:
„… Die Auswahl bei dem Eintrittsformular auf unserer Homepage `weiblich´/ nicht weiblich´ dient allerdings der statistischen Erhebung des Frauenanteils in unserem Verband, da wir uns explizit für Gleichberechtigung und Frauenförderung einsetzen …“Hoppla, nun gibt es also doch ein Geschlecht, nämlich das weibliche, also Frau. Ja, jetzt, wo man`s mir sagt, erinnere ich mich mit einem Mal, in der Stadt doch einige von ihnen unter all den Geschlechtslosen gesehen zu haben. War schon ein komischer Anblick, muß ich sagen. Anderseits, müssen sie halt selber damit klar kommen, kann mich nicht um alles kümmern.
Aber was hat es mit diesen rätselhaften Wesen auf sich, die „nicht weiblich“ sind? Ich überlege … und überlege… und überlege… Eins steht jedenfalls fest, wir müssen ihnen einen Namen geben, sie benennen. Denn es existiert auch eine Logik der Sprache. Wir können ein Fahrrad nicht „nicht Auto“ bezeichnen oder Pfeffer „nicht Salz“, sonst wird die „Realität“ ziemlich unübersichtlich und verworren.
Ich hätte da ein paar Vorschläge. Wenn man weibliche Lebewesen so wie die GRÜNE JUGEND als „Frau“ bezeichnen darf, so könnten wir doch „nicht weibliche“ Wesen einfachheitshalber als Vergewaltiger oder Totschläger oder Mörder oder schlicht als Arschloch bezeichnen. Ich meine, damit sie überhaupt eine Bezeichnung haben und sich von den „Weiblichen“ unterscheiden können. Ich wette, damit wäre sogar die GRÜNE JUGEND einverstanden.
Aber schon in der nächsten und letzten Zeile wird der Brief zum vollendeten Mysterium:
„Unabhängig vom Geschlecht kann sich jeder junge Mensch, der sich mit unseren Grundwerten identifizieren kann, bei uns engagieren.“Ach sieh mal an, jetzt plötzlich gibt es doch unterschiedliche Geschlechter, allerdings nur, wenn man sich bei dem grünen Verein engagiert; der Rest der Menschheit wackelt weiterhin ohne Schwanz und Möse durch die Gegend. Der Brief enthält nur drei Sätze, und einer auf den anderen widerspricht sich bzw. spricht der sprachlichen Logik, überhaupt jeglicher Logik Hohn. Das muß man erstmal hinkriegen.
Den Brief hat eine Antonia Carolina Müller unterschrieben. Antonia … was mag „es“ wohl für ein Geschlecht besitzen? Kann ich nicht sagen, ist mir zu hoch. Allerdings sollte jemand der Antonia sagen, daß im Heim für Schwachsinnige noch ein Plätzchen frei ist. Und keine Sorge, Antonia, dort ist auch für alles gesorgt, die haben dort sogar Kloschüssel, in die du kopfwackelnd und sabbernd aus deinem Arschloch kacken kannst. Das darf man ja wohl sagen, denn ein Arschloch ist ja nix Geschlechtliches. Obwohl... [1]
[1] Es erfreut sich nicht nur bei den Schwulen steigender Beliebtheit. Außerdem: Mit dem Arschloch sieht man besser. Das weiß auch das ZDF, sagt unser Hausmeister.Die Anmerkungen in eckigen Klammern sind vom Admin.
Quelle: My name is nobody
Dann noch ein Leserbrief von Professor Arnulf Baring[deutscher Jurist, Publizist, Politiwissenschaftler, Historiker und Autor] an den „Spiegel“, den ich hier anhänge:
Leserbrief von Arnulf Baring an den „Spiegel“
Vorbemerkung (von Andreas Lombard): Hat der Spiegel nicht die Größe, kritische Leserbriefe zu veröffentlichen? Hat er wegen sprudelnder Anzeigenaufträge keinen Platz für sie? Wollte er bei seinen Lesern keine offenen Türen einrennen? Wir wissen es nicht. Aber wir geben unseren Lesern gern einen Leserbrief zur Kenntnis, den der Spiegel seinen Lesern offenbar nicht zumuten mochte. Geschrieben und abgeschickt hat ihn der Historiker Arnulf Baring.
Leserbrief an den Spiegel
Betr. Ihren Beitrag „Es gibt sie noch, die bösen Dinge“, Heft 16 vom 14.4.2014, S. 136 f.
Sehr erstaunt, ja, völlig verblüfft, habe ich Ihren Beitrag über Thomas Hoof und die Firma Manufactum gelesen, mit dem Sie das Erscheinen des Buches Deutschland von Sinnen von Akif Pirinçci begleiten. Leider hatte ich Mühe, in Ihrem Text etwas über das Buch zu erfahren. Dafür aber las ich umso mehr über Manufactum-Produkte wie Taschenmesser und Filzstiefel, deren Zusammenhang mit dem Inhalt des Buches mir völlig unklar blieb. Ich bin fassungslos, dass der Spiegel nicht willens oder nicht fähig ist, das Buch von Akif Pirinçci sinnvoll einzuordnen und sachlich zu bewerten. Obwohl ich Ihr Magazin durchaus schätzte, stelle ich verblüfft fest, dass Sie sich in diesem Fall als geradezu vernagelt zu erkennen geben.
Dabei ist der Fall doch völlig simpel und offenkundig: offenbar werden Sie, wie andere Medien auch, mit der Tatsache nicht fertig, dass ein türkischstämmiger Deutscher einfach anderer Meinung ist als Sie. Er nimmt hiesige Tatsachen anders wahr, was Sie offenbar nicht wahr haben wollen. Dabei ist doch offenkundig, dass wir innen-wie außenpolitisch vieles ganz anders sehen als andere Länder.
Seit wir Deutschen friedfertig geworden sind, uns nur noch mit aller Welt verbrüdern wollen, können wir uns nicht mehr vorstellen, dass es Länder mit militaristischen, imperialistischen Zielen gibt. Ebenso wenig können es manche hinnehmen, dass unsere Innenpolitik ganz anders wahrgenommen werden kann als dass, was unsere Medien, auch Sie, für wirklich halten.
Ich hatte Gelegenheit, sehr frühzeitig die Entstehung des fraglichen Buches aus der Nähe zu beobachten. Ich gestehe, dass ich eine echte Kampfschrift erwartete und dann völlig erstaunt war, ein vergleichsweise mildes Werk zu studieren. Nach meinem Eindruck hat der Verlag das Manuskript so umsichtig betreut, dass mir das Ergebnis beinahe bieder zu sein scheint.
Ich verstehe daher die jetzige Aufregung als ein Zeichen dafür, dass wir uns offenbar völlig abgewöhnt haben, kontroverse Themen auch offen kontrovers zu diskutieren. Ist es nicht geradezu unglaublich, wie realitätsfern verschlafen auch die Redaktion des Spiegel mit akuten gesellschaftlichen Sichtweisen umgeht, die zumindest in diesem Fall den eigenen Meinungen widersprechen. Ich kann Ihnen versichern, dass die verschiedenen Verschwörungstheorien, die jetzt auftauchen, völlig unsinnig, ja der reine Quatsch sind.
Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie zu einer nüchternen, sachlichen Auseinandersetzung über ein Buch beitrügen, das ich auf seine Weise für wichtig und durchaus diskutabel halte. Bitte geben Sie sich künftig etwas mehr Mühe, breite und offene Debatten bei uns in Gang zu setzen!
Mit besten Grüßen Arnulf Baring
Quelle: Leserbrief von Arnulf Baring an den „Spiegel“
Weitere Texte von Akif Pirincci
Siehe auch:
Markus Vahlefeld: Asterix und Obelix in der Universität
Andreas Lombard: Akif Pirinçci - Tanz auf dem Fischgrätparkett
Akif Pirinçci: Wir Dummschwätzer?
ARD zensiert PRO-NRW-Wahlspot!
Hamburg: Asylheim Sophienterasse: Bei Anwohnern liegen Nerven blank
Birmingham: Britische Schulen diskriminieren Nichtmuslime
Akif Pirincci: unser neuer Führer
Werner Reichel: 68er: Volksverräter 2.0 - Mehr „Nazi“, als ihnen lieb ist