Von Markus Vahlefeld
Bettina Röhl hat in einem ganz ausgezeichneten Artikel auf die K-Gruppen-Vergangenheit von Winfried Kretschmann hingewiesen und eine direkte Linie zu den von oben oktroyierten grünen Umerziehungsmaßnahmen gezogen, die in den letzten Wochen vor allem in Form des baden-Württembergischen Bildungsplans zur sexuellen Vielfalt einige Wogen geschlagen haben.
Nun könnte man zu dem Eindruck gelangen, dieser völlig unausgereifte und präpotente Bildungsplan wäre auf die Schrulligkeiten des langsam in die Jahre gekommenen ehemaligen K-Gruppen-Aktivisten Kretschmann zurückzuführen. Dass dem nicht so ist, sondern dahinter ein in grünen Schichten weit verbreitetes Menschenbild steht, versuche ich im folgenden darzulegen.
Noch immer sind die Irrungen und Wirrungen der 68er-Bewegung so etwas wie die heilige Monstranz, die deutsche Linke vor sich hertragen, wenn es darum geht zu beweisen, dass die Liberalisierung der Gesellschaft ein linkes Projekt ist. Gerne wird dabei übersehen, dass die Befreiung von althergebrachten Moralvorstellungen weniger ein linkes Projekt, als vielmehr ein globales Phänomen war und weniger einer linken Weltanschauung geschuldet war als einem den Wohlstand genießenden Zeitgeist. Von den USA über Europa bis hin zu Japan schüttelten die damals reichsten Gesellschaften ein moralisch-disziplinierendes Joch ab und es war der Wohlstand, der sie - im Gegensatz zu den vielen armen Gesellschaften - dafür immun machte, das alte Joch durch ein neues “linkes” Joch einzutauschen.
Diese Immunität der wohlhabenden Gesellschaften ist der wahre Glücksgriff der 68er-Geschichte, und als die westdeutsche Linke merkte, dass sie die Revolution nicht voranbringen konnte, marschierte sie bekanntlich den “Marsch durch die Institutionen” hindurch. Dort sitzen sie und ihre Apologeten noch immer und versuchen nun, das Volk von oben umzuerziehen.
Wie alle zynischen Eliten wissen auch die Linken, dass die Aufhebung der Privatsphäre und das Eindringen in die Sexualität des Einzelnen das am besten geeignete Mittel ist, um auf die Seele des Menschen wirken zu können. Der Satz “Das Private ist politisch” wurde dabei zum gerne übersehenen Schlachtruf.
Die Beschreibung des Privaten und Intimsten als politisch begann mit der Frauenbewegung der 70er Jahre, die ihre eigene Sexualität in den öffentlichen Raum trug, um Weiblichkeit, Schwangerschaft und Homosexualität als gesellschaftliche Themen zu etablieren.
Dabei liegt dem Gedanken eine gewisse Perversion zugrunde. Nicht nur wird hier eine ästhetische Kategorie der Scham verletzt, nach der man fremde Menschen mit seiner eigenen Sexualität verschonen möge; viel verheerender ist die Sexualisierung alles Politischen und die damit verbundene Aufhebung der Privatsphäre. Denn die Beschreibung des Privaten als politisch ist ja in Wahrheit keine Beschreibung, sondern eine Forderung.
Vor allem totalitäre Regimes haben das größte Interesse an der Politisierung des Privaten und der völligen Aufhebung der Privatsphäre, ist sie es doch, in der der Mensch dem kontrollierenden Blick durch die Anderen und vor allem dem kontrollierendem Blick durch die staatlichen Institutionen entzogen ist.
Privatsphäre bedeutet nichts anderes als das anarchische Refugium, in dem der Mensch nicht dazu verurteilt ist, seinen Begabungen zu folgen, sich selbst zu verwirklichen, vermeintlich höheren Werten nachzustreben oder gar ein besserer Mensch zu werden. Für die Privatsphäre gilt: alles ist gut, so wie es ist. Nichts muss sich ändern.
Für jede dem Totalitären – oder der Weltverbesserung - hinneigende Seele ist der Verzicht auf Veränderung und die Akzeptanz des Bestehenden die größtmögliche Provokation. Die “auf Permanenz gestellte Apokalypse” (Norbert Bolz) bedeutet ja nicht nur das ständige Aufrufen der Angst vor dem Weltenende, sondern vor allem auch die daraus folgende Energie, sich selbst als Opfer und die bestehenden Verhältnisse als Herrschaft zu definieren und ihre ständige Veränderung zu fordern. Die Apokalypse gewährt bekanntlich keinen Aufschub.
Das naive „so bin ich halt“ wird durch ein mahnendes „du könntest auch anders“ ersetzt. „Bewusstseinswandel“ ist das Zauberwort, denn nur mit ihm lassen sich Gesellschaften willentlich und nachhaltig verändern. Jede private Entscheidung - sei es das Konsumverhalten, die Essgewohnheit, die Gesundheitsausrichtung oder die sexuelle Präferenz - gilt den Grünen als Politikum. Das ist der tiefere Grund, weswegen die Grünen dazu neigen, uns in jeden Lebensbereich mit Verboten, Geboten und Ermahnungen hineinpfuschen zu wollen.
Einer der Effekte der Politisierung alles Privaten ist - neben der Abschaffung des Privaten - interessanterweise auch die Abschaffung des Politischen. Die Gemengelage aus privat und politisch kann nur gelingen, wenn das Politische eine religiöse Note erhält.
Alle Befreiungsideologien und totalitären Regimes von Stalin, über Hitler bis Mao Tse-tung schafften die Privatsphäre ab, indem sie das Politische zu einer Religion erhoben. Der zornige Gott lässt es sich nicht nehmen, selbst unter die Bettdecke seiner Schäfchen schauen zu wollen. Sei es, ob einer rasserein vögelt, den Ein-Kind-Plan durchhält oder Schwulen gegenüber intolerant eingestellt ist.
Die Forderung, dass das Private politisch sei, ist noch immer eine der entscheidenden Subströmungen, um zu verstehen, weswegen die Grünen keine Hemmung davor haben, in jeden unserer Lebensbereiche hineinquaken zu wollen. Gendersprache, Mülltrennung, Veggie-Day, Schulpläne, die die sexuelle Vielfalt unterstützen helfen: Distanzlosigkeit wird hier zum politisches Prinzip erhoben.
Die ehemalige Mitgliedschaft in einer K-Gruppe ist dabei gar nicht notwendige Voraussetzung, um die Sensibilität dafür, wo das Politische bitteschön aufzuhören habe und das nur mir eigene Private beginnt, einzubüßen. Die Anschauung, dass es keine anarchischen Horte des Humors, des Politisch-Unkorrekten und der gepflegten Intoleranz mehr geben darf, reicht da schon völlig aus. Es ist die klassische Phobie des Spießers im grünen Gewand.
Der Widerstand gegen die baden-württembergischen Schulpläne ist auch ein Hinweis darauf, dass viele Menschen dem Toleranzzwang der Grünen und ihrer Sexualmoral, die mit der Tolerierung der Pädophilie ihren wenig ruhmreichen Höhepunkt hatte, schwer misstrauen. Früher nannte man so etwas “gesunden Menschenverstand”.
Mehr dazu: http://www.der-gruene-wahn.de
Markus Vahlefeld: Die sexuelle Präferenz gilt den Grünen als Politikum
Siehe auch:
Markus Vahlefeld: Die gesammelten Märchen der Gebrüder Grün - Teil 1
Markus Vahlefeld: Die neue Internationale der grünen Heuschrecken
Fillip Piatov: Janukowitsch treibt die Ukraine in den Bürgerkrieg
Salafisten in Franken: Die schlafende Gefahr
Akif Pirincci: Weibliche Sexualität - Im Reich des Ungewissen
Wien: Grüner Bundesrat beklagt „Doppelmoral“ seiner Partei
Adoptivtochter geschlagen: Sie sollte eine gute Muslima werden
Neues aus dem Arbeiter-, Bauern- und Transsexuellenparadies
Dirk Maxeiner: Bundeswirtschaftsministerium: Eurokritiker sollen raus
Bundespräsident Gauck lehnt Volksabstimmungen ab
Akif Pirincci: Ich wußte es, ich wußte es! (Kristen Stewart)
Bettina Röhl hat in einem ganz ausgezeichneten Artikel auf die K-Gruppen-Vergangenheit von Winfried Kretschmann hingewiesen und eine direkte Linie zu den von oben oktroyierten grünen Umerziehungsmaßnahmen gezogen, die in den letzten Wochen vor allem in Form des baden-Württembergischen Bildungsplans zur sexuellen Vielfalt einige Wogen geschlagen haben.
Nun könnte man zu dem Eindruck gelangen, dieser völlig unausgereifte und präpotente Bildungsplan wäre auf die Schrulligkeiten des langsam in die Jahre gekommenen ehemaligen K-Gruppen-Aktivisten Kretschmann zurückzuführen. Dass dem nicht so ist, sondern dahinter ein in grünen Schichten weit verbreitetes Menschenbild steht, versuche ich im folgenden darzulegen.
Noch immer sind die Irrungen und Wirrungen der 68er-Bewegung so etwas wie die heilige Monstranz, die deutsche Linke vor sich hertragen, wenn es darum geht zu beweisen, dass die Liberalisierung der Gesellschaft ein linkes Projekt ist. Gerne wird dabei übersehen, dass die Befreiung von althergebrachten Moralvorstellungen weniger ein linkes Projekt, als vielmehr ein globales Phänomen war und weniger einer linken Weltanschauung geschuldet war als einem den Wohlstand genießenden Zeitgeist. Von den USA über Europa bis hin zu Japan schüttelten die damals reichsten Gesellschaften ein moralisch-disziplinierendes Joch ab und es war der Wohlstand, der sie - im Gegensatz zu den vielen armen Gesellschaften - dafür immun machte, das alte Joch durch ein neues “linkes” Joch einzutauschen.
Diese Immunität der wohlhabenden Gesellschaften ist der wahre Glücksgriff der 68er-Geschichte, und als die westdeutsche Linke merkte, dass sie die Revolution nicht voranbringen konnte, marschierte sie bekanntlich den “Marsch durch die Institutionen” hindurch. Dort sitzen sie und ihre Apologeten noch immer und versuchen nun, das Volk von oben umzuerziehen.
Wie alle zynischen Eliten wissen auch die Linken, dass die Aufhebung der Privatsphäre und das Eindringen in die Sexualität des Einzelnen das am besten geeignete Mittel ist, um auf die Seele des Menschen wirken zu können. Der Satz “Das Private ist politisch” wurde dabei zum gerne übersehenen Schlachtruf.
Die Beschreibung des Privaten und Intimsten als politisch begann mit der Frauenbewegung der 70er Jahre, die ihre eigene Sexualität in den öffentlichen Raum trug, um Weiblichkeit, Schwangerschaft und Homosexualität als gesellschaftliche Themen zu etablieren.
Dabei liegt dem Gedanken eine gewisse Perversion zugrunde. Nicht nur wird hier eine ästhetische Kategorie der Scham verletzt, nach der man fremde Menschen mit seiner eigenen Sexualität verschonen möge; viel verheerender ist die Sexualisierung alles Politischen und die damit verbundene Aufhebung der Privatsphäre. Denn die Beschreibung des Privaten als politisch ist ja in Wahrheit keine Beschreibung, sondern eine Forderung.
Vor allem totalitäre Regimes haben das größte Interesse an der Politisierung des Privaten und der völligen Aufhebung der Privatsphäre, ist sie es doch, in der der Mensch dem kontrollierenden Blick durch die Anderen und vor allem dem kontrollierendem Blick durch die staatlichen Institutionen entzogen ist.
Privatsphäre bedeutet nichts anderes als das anarchische Refugium, in dem der Mensch nicht dazu verurteilt ist, seinen Begabungen zu folgen, sich selbst zu verwirklichen, vermeintlich höheren Werten nachzustreben oder gar ein besserer Mensch zu werden. Für die Privatsphäre gilt: alles ist gut, so wie es ist. Nichts muss sich ändern.
Für jede dem Totalitären – oder der Weltverbesserung - hinneigende Seele ist der Verzicht auf Veränderung und die Akzeptanz des Bestehenden die größtmögliche Provokation. Die “auf Permanenz gestellte Apokalypse” (Norbert Bolz) bedeutet ja nicht nur das ständige Aufrufen der Angst vor dem Weltenende, sondern vor allem auch die daraus folgende Energie, sich selbst als Opfer und die bestehenden Verhältnisse als Herrschaft zu definieren und ihre ständige Veränderung zu fordern. Die Apokalypse gewährt bekanntlich keinen Aufschub.
Das naive „so bin ich halt“ wird durch ein mahnendes „du könntest auch anders“ ersetzt. „Bewusstseinswandel“ ist das Zauberwort, denn nur mit ihm lassen sich Gesellschaften willentlich und nachhaltig verändern. Jede private Entscheidung - sei es das Konsumverhalten, die Essgewohnheit, die Gesundheitsausrichtung oder die sexuelle Präferenz - gilt den Grünen als Politikum. Das ist der tiefere Grund, weswegen die Grünen dazu neigen, uns in jeden Lebensbereich mit Verboten, Geboten und Ermahnungen hineinpfuschen zu wollen.
Einer der Effekte der Politisierung alles Privaten ist - neben der Abschaffung des Privaten - interessanterweise auch die Abschaffung des Politischen. Die Gemengelage aus privat und politisch kann nur gelingen, wenn das Politische eine religiöse Note erhält.
Alle Befreiungsideologien und totalitären Regimes von Stalin, über Hitler bis Mao Tse-tung schafften die Privatsphäre ab, indem sie das Politische zu einer Religion erhoben. Der zornige Gott lässt es sich nicht nehmen, selbst unter die Bettdecke seiner Schäfchen schauen zu wollen. Sei es, ob einer rasserein vögelt, den Ein-Kind-Plan durchhält oder Schwulen gegenüber intolerant eingestellt ist.
Die Forderung, dass das Private politisch sei, ist noch immer eine der entscheidenden Subströmungen, um zu verstehen, weswegen die Grünen keine Hemmung davor haben, in jeden unserer Lebensbereiche hineinquaken zu wollen. Gendersprache, Mülltrennung, Veggie-Day, Schulpläne, die die sexuelle Vielfalt unterstützen helfen: Distanzlosigkeit wird hier zum politisches Prinzip erhoben.
Die ehemalige Mitgliedschaft in einer K-Gruppe ist dabei gar nicht notwendige Voraussetzung, um die Sensibilität dafür, wo das Politische bitteschön aufzuhören habe und das nur mir eigene Private beginnt, einzubüßen. Die Anschauung, dass es keine anarchischen Horte des Humors, des Politisch-Unkorrekten und der gepflegten Intoleranz mehr geben darf, reicht da schon völlig aus. Es ist die klassische Phobie des Spießers im grünen Gewand.
Der Widerstand gegen die baden-württembergischen Schulpläne ist auch ein Hinweis darauf, dass viele Menschen dem Toleranzzwang der Grünen und ihrer Sexualmoral, die mit der Tolerierung der Pädophilie ihren wenig ruhmreichen Höhepunkt hatte, schwer misstrauen. Früher nannte man so etwas “gesunden Menschenverstand”.
Mehr dazu: http://www.der-gruene-wahn.de
Markus Vahlefeld: Die sexuelle Präferenz gilt den Grünen als Politikum
Siehe auch:
Markus Vahlefeld: Die gesammelten Märchen der Gebrüder Grün - Teil 1
Markus Vahlefeld: Die neue Internationale der grünen Heuschrecken
Fillip Piatov: Janukowitsch treibt die Ukraine in den Bürgerkrieg
Salafisten in Franken: Die schlafende Gefahr
Akif Pirincci: Weibliche Sexualität - Im Reich des Ungewissen
Wien: Grüner Bundesrat beklagt „Doppelmoral“ seiner Partei
Adoptivtochter geschlagen: Sie sollte eine gute Muslima werden
Neues aus dem Arbeiter-, Bauern- und Transsexuellenparadies
Dirk Maxeiner: Bundeswirtschaftsministerium: Eurokritiker sollen raus
Bundespräsident Gauck lehnt Volksabstimmungen ab
Akif Pirincci: Ich wußte es, ich wußte es! (Kristen Stewart)