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Akif Pirincci: Der Furzhauch des deutschen Intellektuellen

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Georg Diez: Umstrittenes Lanz-Interview: Der Pesthauch des Konformismus (spiegel.de)

Ich grüße Sie, mein beamtetes oder halb beamtetes Publikum, und ich entschuldige mich schon im Voraus dafür, daß ich Sie während des Lesens von SPON (Spiegel-Online) aus dem Schlaf gerissen habe! Mein Name ist Georg Diez (Bild) und ich schreibe hier ab und zu diese fein gedrechselten, nach totalem Durchblick und Welterklärung riechenden Kolumnen, weil SPON zu geizig ist, irgendso einen Germanistikstudenten im 30sten Semester auf 400-Euro-Basis dafür einzustellen, der seine Ansichten über das menschliche Sein ebenso wie ich von Geschenkexemplaren des Suhrkamp Verlages auf der Frankfurter Buchmesse, adornoskem Doofgelaber in Berliner In-Lokalen und, ja, vom SPON bezieht.

Gut, auf Fotos sehe ich immer so aus, als sei ich ein vergeistigter Schnösel, der gerade wegen dieses schnöseligen Aussehens nur darauf wartet, für meine öde Links-grün-Schreibe wie aus den Siebzigern Angebote von Verlagen und Zeitschriften zu bekommen. Kohle hat ja mit meinem Zeug bis jetzt kein Verleger gemacht, da hilft es, wenn man so aussieht, als sei man intellektuell – und könne schreiben.

Dieser Eindruck ist jedoch total falsch. Ich möchte sowohl äußerlich als auch geistig nicht wie ein Schnösel rüberkommen, sondern mit meiner megageilen Nerd-Brille wie ein Oberschnösel! Dazu habe ich mir vor Jahren, als dieser große Aufreger namens Pop-Literatur noch en vogue war, ein paar Tricks abgeschaut. Schauen Sie mal in meine neueKolumne:
Georg Diez: „Markus Lanz hat sich wie ein wildgewordener Kleinbürger benommen, er war unhöflich, aufdringlich und laut, er war grenzüberschreitend und dabei von einem vorgetäuschten Willen zur politischen Härte und Aufklärung getrieben. Er beleidigte nicht nur seinen Gast Sahra Wagenknecht, er desavouierte (angreifen, blamieren, lächerlich machen) gleich auch noch sein Studiopublikum, er unterbrach Wagenknecht mit kindischer Penetranz und nannte sie dafür am Ende `frech´, was im geschmacksverstärkten Gebührenfernsehen ja ein Moment der tragischen Schönheit und der Wahrheit hätte sein können…“
Na, haben Sie es gemerkt? „… im geschmacksverstärkten Gebührenfernsehen“. Geschmacksverstärkt. Hammer, oder?! Okay, ich weiß jetzt selber nicht, was das bedeuten soll, aber der Leser ahnt sofort, daß jemand, der solche witzig sein sollende Sprüche absondert, die Oberahnung haben muß. Sie fragen sich bestimmt, worum es in meiner neuen SPON-Kolumne geht. Kurz gesagt um zwei Leute, die von Steuergeldern leben. Die eine ist eine außergewöhnlich bizarr aussehende Frau, die stets so wirkt, als hätte ein Magier die Wachspuppe einer Klischee-Kommunistin des Bürgertums aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts von Madame Tussauds zum Leben erweckt. (Hat er etwa Rosa Luxemburg vom Tode auferweckt?)

Würde sie so zum Körner Karneval gehen, niemand würde merken, daß sie nicht kostümiert ist. Aber das ist für Sahra Wagenknecht wirklich nur Maskerade. Obgleich sie ihre Sympathien für Massenmord-Stalin und anderem Kommunistengedöns bekundet (Sahra Wagenknecht: Es war nicht alles schlecht unter Stalin!), würde sie sich in Wahrheit bekotzen und Durchfall parallel erleiden, wenn sie mit dem sogenannten Proletariat tatsächlich in Berührung käme oder gar in solchen Verhältnissen leben müßte. Vielleicht würde sie dann sogar den Strick nehmen. Im Gegenteil, sie hat es immer zu Hummer und reichen Männern mit 5-Sterne-Hotel-Garantie hingezogen. Und sie hat ihr Leben lang vom Geld anderer Leute, also von Steuergeldern gelebt. Auch jetzt tut sie es. (Sarah Wagenknecht: Auch Linke dürfen Hummer essen)

Der andere Typ namens Marcus Lanz lebt von der Fernsehsteuer des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, und obwohl er sich bisweilen in seinen Fragestellungen „frech“ und unnachgiebig gebärdet, ändert es nichts an der Tatsache, daß jemand, der sich seinen Lebensunterhalt durch Zwangsgebühren finanzieren läßt, jede Legimitation auf einen wahrhaft kritischen Journalismus und auf einen Kritikerstatus verwirkt hat. Beide Personen sind in Wirklichkeit aus demselben Stall, über dessen Tor die Aufschrift steht „Wenn ihr hart arbeitenden Leute nicht ein Teil eures Geldes an uns abliefert, kommt ihr ins Gefängnis!“

Nun aber komme ich, Georg Diez, ins Spiel. In meiner Kolumne schreibe ich allen Ernstes, daß es sich bei DIE LINKE, also die Nachfolgerin einer Partei, die seinerzeit kaltblütig Menschen ermordet und massenhaft ins Gefängnis gesteckt hat, weil diese ein totalitäres System verlassen wollten, und bei Hummer-Wagenknecht um Opposition handeln würde. Und der doofe Lanz hat sich in einer doofen Talkshow erdreistet, der Musterdemokratin Wagenknecht, die in ihrer „Kommunistischen Plattform“ (stalinistischer Flügel?) für die Abschaffung der Demokratie plädiert, das Wort abzuschneiden.

Das soll mich irgendwie als den letzten aufrechten und über Maßen empörten Demokraten darstellen. Aber ich kann Ihnen versichern, das ist nur Show. In Wahrheit weiß ich sehr wohl, daß im Bundestag gar keine Opposition mehr existiert, sondern ein Wettbewerb darum, wer noch kommunistischer ist als der andere. Okay, da gibt es schon Graustufen: die CDU will den DDR-Sozialismus mit Gender-und-erneuerbare-Energie-Kacke und DIE LINKE Nordkorea. Vielleicht treffen sie sich ja irgendwann in der Mitte. (im russischen Gulag, im maoistischen China, im Lager der kambodschanischen Pol-Pot oder im kubanischen Umerziehungslager - sie haben die Qual der Wahl)

Was mich (Georg Diez) persönlich angeht, bin ich immer noch nicht darüber hinweggekommen, daß ich trotz meines schnöseligen Aussehens und meiner so öden Schreibe bis jetzt keinen Bestseller geschrieben habe, eine Villa in Potsdam besitze und 21jährige Kunststudentinnen ficken darf. Deshalb lalle ich solch einen Blödsinn daher:
„Der Protest und die Petition gegen Markus Lanz (1) sind damit vor allem ein Aufschrei gegen Stil, Inhalt und Zustand dessen, was eigentlich das demokratische Fernsehen sein sollte.“

(1) Petition: 216.735 Unterstützer am 26.01.2014 - 22:25 Uhr - Ich glaube, Schwarmintelligenz sieht anders aus - aber so viele Stalinisten und Demokratiefeinde noch in unserm Land?
Haha, demokratisches Fernsehen! Geil, oder? Wir stimmen ab, was im Fernsehen gesagt werden darf, also linker Scheiß, bei rechtem Scheiß wollen wir doch lieber den Intendanten mit Parteibuch entscheiden lassen. Des Weiteren stimmen wir noch darüber ab, welche Filme gedreht und welche Bücher geschrieben werden dürfen. Nee, war nur Spaß. Glauben Sie mir, es ist mir scheißegal, wer was im Staatsfernsehen sagt und wer wen niedermacht. Pack schlägt sich, Pack verträgt sich. Hauptsache die SPIEGEL-Heinis lassen mich hier noch eine Weile weiter kritzeln. Sonst weißt ich echt nicht, was ich machen soll.

Die Anmerkungen in Klammern sind vom Admin.

Quelle: Der Furzhauch des deutschen Intellektuellen

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Siehe auch:
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