Zum bewaffneten Kampf im mittleren Osten zieht es vermutlich wesentlich mehr radikale Islamisten aus Europa als bislang angenommen.
Wenn die spanischen Angaben aus dieser Meldung stimmen, dann steht unser Kontinent vor einem gewaltigen Sicherheitsproblem – als Reservoir und Auffangbecken sowie als offen einladendes Aktionsgebiet des terroristischen Jihadismus.
Zu wenig, um uns zu beunruhigen, wenn man die verschiedenen islamistischen Attentate, ihre Opfer und die Terrorangst der letzten Jahre verdrängungshalber mal außer Acht lässt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Europäer oder einer seiner Angehörigen ein Opfer eines Anschlags aus den Reihen dieser 100.000 Jihadisten wird, dürfte nahe Null sein, vorausgesetzt, es handelt sich um punktuellen, zeitlich-lokal begrenzten Anschlagsterrorismus mit Waffen oder Sprengstoff und nicht um einen gebietsübergreifenden Anschlag mit ABC-Waffen oder dergleichen.
Die Eintretenswahrscheinlichkeit ist aber nur die eine Seite der Angst vor dem Terror. Die tödlichen Auswirkungen einerseits und die Konzentrierung aller gesellschaftlichen und sicherheitsgarantierenden Kräfte zur umfassenden Anschlagsverhinderung andererseits sind die andere Seite der Medaille. Dafür gibt es in der bundesdeutschen Geschichte ein Beispiel: Die Angst vor dem RAF-Terror.
Was glauben Sie: Wie viel Prozent der westdeutschen (= BRD-)Bevölkerung (rd. 65 Mio.) in den 1970er-Jahren entsprachen die ca. 60-70 terroristischen Kernmitglieder der RAF?
Wenn ich mich nicht verrechnet habe, entsprachen sie ziemlich genau zwischen 0,00009 und 0,0001 % der BRD-Bevölkerung von vor 40 Jahren. Die überwältigende Anzahl der friedlichen BRD-Deutschen war freilich nicht imstande, dem RAF-Terror wirkungsvoll und in kürzester Zeit das Handwerk zu legen. Fast ganzes Jahrzehnt wurde von der RAF, den Roten Zellen usw. überschattet. Die Älteren von uns werden sich noch gut an den “Deutschen Herbst” 1977 erinnern.
Zurück zum europäischen Jihadismus. Müssen wir uns ängstigen?
Ich glaube: ja. Der prozentuale Anteil der Jihad-Terroristen an der Gesamtbevölkerung Europas (bei einer angenommenen Gleichvertellung über alle Länder Europas) ist heute schon 2000 mal höher wie der prozentuale Anteil der RAF-Terroristen an der (west-)deutschen Bevölkerung, die das Land damals über viele Jahre hinweg mit nur wenigen, meist gegen Einzelpersonen gerichteten Mordanschlägen schon haben Kopf stehen lassen.
Hoffen wir inbrünstig, dass die islamische Reformtheologie sich zügig von Münster oder Dinslaken aus entwickelt und sich mit explosionsartiger Geschwindigkeit in den Hirnen der terrorbereiten Jihadisten in ihren jeweiligen europäischen Heimatländern verbreitet.
Was wir an jeder 2. Straßenecke brauchen ist sofort eine reformislamische Wundertheologie, die im Wettlauf gegen die Zeit und gegen die aktuellen Wortführer des orthodoxen Islam schon gewonnen hat, ehe 100.000 Jihadisten sich überlegen, womöglich noch orchestriert in Europa eine Anschlagswelle loszutreten, die alles in den Schatten stellen könnte, was Deutschland schon einmal zutiefst erschütterte.
IS nach Niederlage in Kobane: Terrorakte im Europa?
Ayhan rechnet mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Terroranschlägen im Westen. „Die IS-Anhänger sind sehr wütend“, sagte er. Der IS selbst rief seine Unterstützer auf, in westlichen Staaten Anschläge zu verüben. Das könne mit Patronen und Messern geschehen, aber auch „mit Stiefel und Faust“. Ausdrücklich verwies der IS auf Terrorakte in Kanada, Belgien und Frankreich.
Woher kommen die vielen Freiwilligen des IS?
Von den 20 730 ausländischen Freiwilligen, die für den IS und andere radikal-islamische Gruppen im Irak und in Syrien kämpfen, stammen 3000 nach Zahlen des ICSR aus Tunesien. Es folgen Saudi-Arabien mit maximal 2500 Islamisten sowie Russland, Marokko und Jordanien mit je 1500. In der EU ist Frankreich am stärksten betroffen. Das ICSR spricht von 1200 Personen. Danach kommen Deutschland und Großbritannien mit jeweils bis zu 600 ausgereisten Islamisten.
Hochgerechnet auf die Bevölkerungszahl seien Belgien, Dänemark und Schweden die am meisten belasteten Staaten, meldet ICSR. Die Zahl der Islamisten aus Westeuropa, die sich nach Syrien und Irak begeben haben, sei mit fast 4000 bereits doppelt so hoch wie im Dezember 2013. Schätzungsweise fünf bis zehn Prozent der fremden Kämpfer in der Konfliktregion seien inzwischen tot. Weitere zehn bis 30 Prozent hätten das Kampfgebiet wieder verlassen. >>> weiterlesen
Werden IS-Kämpfer über Italien und Malte nach Europa eingeschleust?
Im Gespräch mit Journalisten während der Weltwirtschaftsforum Davos warnte der ehemalige libysche Finanzminister Ali Tarhouni, der heute als Präsident der Verfassunggebenden Versammlung von Libyen dient, dass die EU die Gefahr unterschätzt, daß IS Kämpfer über Italien und Malta nach Europa eingeschleust werden. >>> weiterlesen (englisch)
Siehe auch:
250 spanische Geschäfte finanzieren Jihadisten (standard.at)
IS nach Niederlage in Kobane: Terrorakte im Europa? (tagesspiegel.de)
Islamistischer Terror: Tausende Dschihadisten in Europa? (deutschlandradiokultur.de)
IS militants infiltrating refugees from Lampedusa (independent.com)
Quelle: Die Mathematik des Jihad
Siehe auch:
Prof. Soeren Kern: Europäische No-Go-Zonen: Teil 2: Großbritannien
Heinz Buschkowsky: "Berlin-Neukölln ist keine Erfolgsgeschichte"
Belgien: Fouad Belkacem, Führer von "Sharia4Belgium" muß 12 Jahre in Haft
Michael Klonovsky über Michel Houllebeq's Buch „Unterwerfung“
Großbritannien: Kindersexskandal: Es könnten bis zu 1 Million Opfer sein
Lochham: 2 jugendliche Migranten (14, 15) traten schwangere Frau krankenhausreif
Hanna Rheinz: Der jüdisch-islamische Dialog Dr. Josef Schuster's (ZdJ) ist eine Farce
Wenn die spanischen Angaben aus dieser Meldung stimmen, dann steht unser Kontinent vor einem gewaltigen Sicherheitsproblem – als Reservoir und Auffangbecken sowie als offen einladendes Aktionsgebiet des terroristischen Jihadismus.
Bis zu 100.000 Dschihad-Touristen aus EuropaMüssen wir uns ängstigen? Wir greifen zum Taschenrechner – und sind jetzt doch einigermaßen beruhigt: Auf Gesamteuropas rd. 50 Mio. friedliche Muslime gerechnet sind 100.000 Jihadisten gerade mal ca. 0,2 %!
Bisher wurde vermutet, dass sich nur wenige Tausend Islamisten aus Europa bei den Gräueltaten der IS im mittleren Osten beteiligen. Die spanische Polizei geht von einer ganz anderen Dimension aus. Die Zahl der Dschihadisten aus der Europäischen Union (EU), die sich im irakisch-syrischen Kriegsgebiet Terrorgruppen angeschlossen haben, liegt nach einer Schätzung der spanischen Polizei mit 30.000 bis 100.000 weit höher als bisher vermutet. >>> weiterlesen
Zu wenig, um uns zu beunruhigen, wenn man die verschiedenen islamistischen Attentate, ihre Opfer und die Terrorangst der letzten Jahre verdrängungshalber mal außer Acht lässt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Europäer oder einer seiner Angehörigen ein Opfer eines Anschlags aus den Reihen dieser 100.000 Jihadisten wird, dürfte nahe Null sein, vorausgesetzt, es handelt sich um punktuellen, zeitlich-lokal begrenzten Anschlagsterrorismus mit Waffen oder Sprengstoff und nicht um einen gebietsübergreifenden Anschlag mit ABC-Waffen oder dergleichen.
Die Eintretenswahrscheinlichkeit ist aber nur die eine Seite der Angst vor dem Terror. Die tödlichen Auswirkungen einerseits und die Konzentrierung aller gesellschaftlichen und sicherheitsgarantierenden Kräfte zur umfassenden Anschlagsverhinderung andererseits sind die andere Seite der Medaille. Dafür gibt es in der bundesdeutschen Geschichte ein Beispiel: Die Angst vor dem RAF-Terror.
Was glauben Sie: Wie viel Prozent der westdeutschen (= BRD-)Bevölkerung (rd. 65 Mio.) in den 1970er-Jahren entsprachen die ca. 60-70 terroristischen Kernmitglieder der RAF?
Wenn ich mich nicht verrechnet habe, entsprachen sie ziemlich genau zwischen 0,00009 und 0,0001 % der BRD-Bevölkerung von vor 40 Jahren. Die überwältigende Anzahl der friedlichen BRD-Deutschen war freilich nicht imstande, dem RAF-Terror wirkungsvoll und in kürzester Zeit das Handwerk zu legen. Fast ganzes Jahrzehnt wurde von der RAF, den Roten Zellen usw. überschattet. Die Älteren von uns werden sich noch gut an den “Deutschen Herbst” 1977 erinnern.
Zurück zum europäischen Jihadismus. Müssen wir uns ängstigen?
Ich glaube: ja. Der prozentuale Anteil der Jihad-Terroristen an der Gesamtbevölkerung Europas (bei einer angenommenen Gleichvertellung über alle Länder Europas) ist heute schon 2000 mal höher wie der prozentuale Anteil der RAF-Terroristen an der (west-)deutschen Bevölkerung, die das Land damals über viele Jahre hinweg mit nur wenigen, meist gegen Einzelpersonen gerichteten Mordanschlägen schon haben Kopf stehen lassen.
Hoffen wir inbrünstig, dass die islamische Reformtheologie sich zügig von Münster oder Dinslaken aus entwickelt und sich mit explosionsartiger Geschwindigkeit in den Hirnen der terrorbereiten Jihadisten in ihren jeweiligen europäischen Heimatländern verbreitet.
Was wir an jeder 2. Straßenecke brauchen ist sofort eine reformislamische Wundertheologie, die im Wettlauf gegen die Zeit und gegen die aktuellen Wortführer des orthodoxen Islam schon gewonnen hat, ehe 100.000 Jihadisten sich überlegen, womöglich noch orchestriert in Europa eine Anschlagswelle loszutreten, die alles in den Schatten stellen könnte, was Deutschland schon einmal zutiefst erschütterte.
IS nach Niederlage in Kobane: Terrorakte im Europa?
Ayhan rechnet mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Terroranschlägen im Westen. „Die IS-Anhänger sind sehr wütend“, sagte er. Der IS selbst rief seine Unterstützer auf, in westlichen Staaten Anschläge zu verüben. Das könne mit Patronen und Messern geschehen, aber auch „mit Stiefel und Faust“. Ausdrücklich verwies der IS auf Terrorakte in Kanada, Belgien und Frankreich.
Woher kommen die vielen Freiwilligen des IS?
Von den 20 730 ausländischen Freiwilligen, die für den IS und andere radikal-islamische Gruppen im Irak und in Syrien kämpfen, stammen 3000 nach Zahlen des ICSR aus Tunesien. Es folgen Saudi-Arabien mit maximal 2500 Islamisten sowie Russland, Marokko und Jordanien mit je 1500. In der EU ist Frankreich am stärksten betroffen. Das ICSR spricht von 1200 Personen. Danach kommen Deutschland und Großbritannien mit jeweils bis zu 600 ausgereisten Islamisten.
Hochgerechnet auf die Bevölkerungszahl seien Belgien, Dänemark und Schweden die am meisten belasteten Staaten, meldet ICSR. Die Zahl der Islamisten aus Westeuropa, die sich nach Syrien und Irak begeben haben, sei mit fast 4000 bereits doppelt so hoch wie im Dezember 2013. Schätzungsweise fünf bis zehn Prozent der fremden Kämpfer in der Konfliktregion seien inzwischen tot. Weitere zehn bis 30 Prozent hätten das Kampfgebiet wieder verlassen. >>> weiterlesen
Werden IS-Kämpfer über Italien und Malte nach Europa eingeschleust?
Im Gespräch mit Journalisten während der Weltwirtschaftsforum Davos warnte der ehemalige libysche Finanzminister Ali Tarhouni, der heute als Präsident der Verfassunggebenden Versammlung von Libyen dient, dass die EU die Gefahr unterschätzt, daß IS Kämpfer über Italien und Malta nach Europa eingeschleust werden. >>> weiterlesen (englisch)
Siehe auch:
250 spanische Geschäfte finanzieren Jihadisten (standard.at)
IS nach Niederlage in Kobane: Terrorakte im Europa? (tagesspiegel.de)
Islamistischer Terror: Tausende Dschihadisten in Europa? (deutschlandradiokultur.de)
IS militants infiltrating refugees from Lampedusa (independent.com)
Quelle: Die Mathematik des Jihad
Siehe auch:
Prof. Soeren Kern: Europäische No-Go-Zonen: Teil 2: Großbritannien
Heinz Buschkowsky: "Berlin-Neukölln ist keine Erfolgsgeschichte"
Belgien: Fouad Belkacem, Führer von "Sharia4Belgium" muß 12 Jahre in Haft
Michael Klonovsky über Michel Houllebeq's Buch „Unterwerfung“
Großbritannien: Kindersexskandal: Es könnten bis zu 1 Million Opfer sein
Lochham: 2 jugendliche Migranten (14, 15) traten schwangere Frau krankenhausreif
Hanna Rheinz: Der jüdisch-islamische Dialog Dr. Josef Schuster's (ZdJ) ist eine Farce