Henryk M. Broder: Der normale Wahnsinn des Islam

Die Kairoer Erklärung fußt vom ersten bis zum letzten Absatz auf der Scharia und stellt fest, diese sei die “einzig zuständige Quelle für die Auslegung oder Erklärung jedes einzelnen Artikels dieser Erklärung”, das Recht auf freie Meinungsäußerung etwa gilt nur insoweit, wie es nicht die Grundsätze der Scharia verletzt. Es sei verboten, “die Heiligkeit und Würde der Propheten zu verletzen, die moralischen und ethischen Werte auszuhöhlen und die Gesellschaft zu entzweien, sie zu korrumpieren, ihr zu schaden oder ihren Glauben zu schwächen”.

Auf diese Erklärung der Menschenrechte, die nichts anderes als eine Ausführungsbestimmung zur Scharia ist, berufen sich Politiker in Teheran, Islamabad, Riad und Ankara, wenn sie behaupten, auch in ihren Ländern würden Menschenrechte gelten. Wenn Homosexuelle aufgehängt, Ehebrecherinnen gesteinigt, Dissidenten ausgepeitscht, Gotteslästerer zum Tode verurteilt und kritische Journalisten eingekerkert werden, liegen keine Verstöße gegen Menschenrechte vor, denn diese Strafen werden im Einklang mit der Scharia verkündet und vollstreckt. Und die ist die Grundlage der Menschenrechte.

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Und noch ein paar Beiträge aus Hamed Abdel-Sammers Facebook-Seite:

Jurassic Park des Islam:

Der Terrorismus ist das letzte Aufbäumen eines überkommenen Wertesystems aus dem 7. Jahrhunderts. Ein System, das spätestens Anfang des 19. Jahrhunderts hätte begraben werden müssen. Aber wir Muslime haben ihn im Namen der Identität und Authentizität künstlich beatmet und am Leben erhalten. Das kranke System entwickelte sich allmählich zum Monster, der nun blind um sich schlägt. Aber immer noch finden sich Theologen, liberale Muslime und westlich Experten, die an seine Genesung glauben. Andere behaupten es sei überhaupt nicht erkrankt, sondern nur von der Welt und von vielen Muslimen selbst falsch verstanden. Ich bin der Meinung, man kann den Monster weder heilen, noch zähmen. Entweder schalten wir die Geräte von ihm ab und begraben ihn endgültig, oder er wird uns alle begraben nachdem er alles was noch schön ist in und um uns entstellt!

Auspeitschung des saudi-arabischen Bloggers Raif Badawi

Stell dir vor, ein Muslim, der in Rom lebt, würde vom Vatikan wegen Beleidigung des Papstes auf dem Petersplatz öffentlich ausgepeitscht. Und ein anderer Muslim würde wegen Polygamie von der katholischen Kirche enthauptet. Wie würden die Muslime weltweit darauf reagieren? Und wie würde die europäische Linke darauf reagieren? ‪#‎JeSuisRaifBadawi‬

Fernsehauftritte:

Viele Freunde schreiben mir und beschweren sich dass ich nicht mehr bei Talk Shows in Deutschland zu sehen bin und dass sie meine Position dort oft vermissen. Also es steckt keine Verschwörung dahinter. Ich wurde in den letzten Wochen sehr oft zu Talk-Shows eingeladen, aber ich habe immer abgesagt, auch bei der letzten Sendung von Illner und morgen bei Anne Will. Erstens bin ich gerade eher in Schreiblaune und habe wenig Lust auf kurze Statements und Schlagabtausch. Zweitens bin ich zu weit weg und bleibe ich lieber in der Wärme!

Die Regeln des Dialogs:

Wenn du in mein Land kommst, musst du Demut zeigen und als Zeichen des Respekts ein Kopftuch tragen! Bitte stell mir auch keine unangenehmen Fragen zur Menschenrechtslage oder sonst was! Komme ich in dein Land, musst du mein Kopftuch respektieren, meine kulturelle Besonderheiten berücksichtigen und meinen Propheten nicht beleidigen! Unangenehme Fragen darfst du mir auch da nicht stellen. Und mein Beitrag zum Dialog besteht darin, dass ich dich vorerst nicht umbringe!

Meine Meinung:

Der obige Artikel von Hamed Abdel-Samad über "die Regeln des Dialogs" ist eine Anspielung auf Claudia Roth's Besuch im Iran, natürlich fein unterwürfig und mit Kopftuch. Die Frau des amerikanischen Präsidenten, Michelle Obama, dagegen weigerte sich bei ihrem Besuch in Saudi-Arabien ein Kopftuch zu tragen. Das Resultät war, daß einige hohe arabische Würdenträger sich weigerten ihr die Hand zu geben. Im arabischen Fernsehen wurde ihr Gesicht verpixelt. So geht aufrecht, Frau Roth.