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Ahmad Mansour: “Die Muslime haben keine Antwort auf den Radikalismus”

Ich spreche von Pop-Jihad. Es ist in Berlin oder Köln cool geworden, ein Salafist zu sein. Es gibt unter Salafisten Vorbilder, die wie der Popstar Justin Bieber verehrt werden. Ich weiss von vielen jungen Frauen, die dem Berliner Rapper Deso Dogg nach Syrien zum IS nachreisen und ihn heiraten möchten. 30 Prozent der Jugendlichen, die zum IS wollen, sind Frauen, teilweise versuchen sie sich so von ihren patriarchalen Familien zu emanzipieren. Das sollte uns allen Angst machen. Umso mehr, als manche dieser radikalisierten Jugendlichen die Folgen einer Ausreise nach Syrien nicht bedenken.

Der muslimische Psychologe und Jugendarbeiter Ahmad Mansour über Muslime zwischen Radikalismus und Opferrolle.

Auf die Frage "Was stört Sie an unserer westlichen Betrachtungsweise des Islam?" antwortete Ahmad Mansour:
Entweder wird ein problematisches Islamverständnis verharmlost im Sinn von: Wir müssen halt hinnehmen, wie die Muslime unter uns leben. Oder es wird eine Angst vor dem Islam geschürt, wie das die Pegida-Bewegung in Deutschland tut.
Die Pegida-Bewegung schürt diese Angst allerdings zu recht. Seit 1400 Jahren gehören Terror und Gewalt zum Islam. Dies ist bis heute so geblieben. Seit dem 11.09.2001 gab es weltweit über 24.000 Terrorattentate von Muslimen. Und das Attentat auf das Satiremagazin Charlie Hebdo wird nicht das letzte sein. Warum dann also der Vorwurf Pegida schüre Angst?

Auf die Frage ob der Graben zwischen Muslimen und Nichtmuslimen wächst, antwortet Ahmad Mansour:
Leider ja. Aber ich habe die Hoffnung, dass es genug vernünftige Menschen gibt, die eine Gegenkraft bilden und die freiheitlichen Werte verteidigen.
Mir ist diese Kluft sogar sehr recht. Wie wäre denn seine Antwort gewesen, wenn man ihm in der Nazizeit die Frage gestellt hätte, ob der Graben zwischen den Nationalsozialisten und einer nsdap-kritischen Bewegung wächst, wenn es solch eine Bewegung gegeben hätte? Der Graben könnte gar nicht groß genug sein. Bisher ist es doch eher so gewesen, daß man jede Islamkritik in Bausch und Bogen verteufelt hat. Besonders die Linke versucht die Islamkritik mit aller Gewalt zu unterbinden. Aber die Islamkritik ist heute dringender denn je erforderlich, um aufzuzeigen, wo der friedliche Islam endet und der radikale Islam beginnt.

Solch eine Diskussion wird immer einen Graben aufreißen. Dieser Graben verläuft nicht nur zwischen den Muslimen, die bereit sind sich zu integrieren und zwischen denen, die sich radikalisieren, sondern auch zwischen den Islamkritikern und den Muslimen allgemein, verstößt der Islam doch sowohl gegen die Menschenrechte, wie auch gegen unser Grundgesetz. Im Prinzip müßte der Islam eigentlich sogar verboten werden. Und das würde selbst den moderatesden Muslimen nicht gefallen.

Besonders interessant finde ich die Antwort Ahmad Mansour's auf die Frage, warum junge Muslime radikal werden:
Junge Muslime langweilen sich in den Moscheen, die ihre einst in den Westen eingewanderten Eltern hier aufgebaut haben. Sie verstehen die Prediger gar nicht richtig, die dort auf Türkisch oder Arabisch predigen. Und diese Prediger kennen die Welt der Jugendlichen nicht. Jetzt kommen da auf einmal Salafistenprediger wie Pierre Vogel und sagen: Ihr braucht nicht mal in die Moschee zu gehen, ihr könnt unsere Predigt auf Youtube hören, auf Deutsch. Und wir reden über Themen, die euch betreffen, über die Unterdrückung und den Rassismus, den ihr als Muslime erlebt! Da fühlen sich viele Jugendliche endlich einmal verstanden. Leider haben die etablierten muslimischen Verbände keine Antwort auf diese Entwicklung. Sie bieten keine Jugendarbeit an, die die Jugendlichen erreicht.
Ahmad Mansour sagt, die muslimischen Jugendlichen langweiligen sich. Warum langweiligen sie sich? Sie langweiligen sich vor allem deswegen, weil ihre Eltern ihnen keine Werte vermitteln, die sie fesseln. Sie könnten ihnen Literatur, sportliche, musikalische, künstlerische, handwerkliche oder andere Interessen vermitteln. Da die meisten muslimischen Eltern aber selber über eine geringe Bildung verfügen und aus islamischen Ländern kommen, in denen man ihnen stets gesagt hat, was sie zu tun haben, sind viele von ihnen nicht in der Lage ihre Freizeit kreativ zu gestalten. Sie leben eher in einer Erwartungshaltung und warten darauf, daß ihnen jemand sagt, was sie tun sollen.

Und in genau diese Erwartungshaltung stoßen die Islamisten. Sie sagen den jungen Muslimen genau, was sie machen sollen. Ich glaube allerdings, daß es sowohl den Salafisten als auch den jungen Muslimen nicht darum geht, ihre Freizeit sinnvoll zu verbringen, sondern darum, ihren tiefen Hass auf die nichtmuslimische Welt, auf den Westen, auf Deutschland und die Deutschen und auf das Christentum, Ausdruck zu verleihen. Dieser Hass wurde ihnen in ihrer Sozialisation vermittelt und er wird verstärkt durch die gewaltaffine Erziehung, die viele Muslime erleiden müssen. Nun kommen die Salafisten und erzählen ihnen, wer für den Hass verantwortlich ist und wie man ihn kanalisieren kann.

Dabei geht es also nicht um religiöse, spirituelle Werte, die vermittelt werden sollen, sondern darum, die jungen Muslime auf den militärischen Kampf vorzubereiten. Und weil das so ist hätte man sämtliche Salafistenvereine schon lange verbieten und ihre Moscheen schließen sollen. Jetzt will man den Salafisten den Personalausweis entziehen, ihnen einen Ersatzausweis aushändigen und damit die Ausreise verhindern. Will aber jemand in den Heiligen Krieg ziehen, dann wird er es tun, bevor man ihm den Personalausweis entzieht. Und wenn er wirklich nach Syrien will, dann findet er Mittel und Wege dorthin zu gelangen.

Laßt sie doch ausreisen, wenn sie wollen. Ihr werdet es ohnehin nicht verhindern können. Aber ihr solltet ihnen sagen, daß sie nicht wieder nach Deutschland einreisen dürfen, selbst wenn sie in Besitz eines gültigen Personalausweises sind, wenn sie sich, aus welchen Gründen auch immer, in Syrien, Irak oder einem anderen islamischen Staat aufgehalten haben, ohne dafür vor der Ausreise einen triftigen Grund angegeben zu haben. So rum wird ein Schuh draus. Alles andere ist realitätsfern.

Wie stark die islamische Gehirnwäsche ist, die die Muslime über sich ergehen lassen müssen, erkennt man z.B. daran, daß es offenbar eine ganze Menge junger muslimischer Frauen gibt, die ganz wild darauf sind, den Berliner Rapper Deso Dogg zu heiraten und deshalb versuchen nach Syrien zu reisen, um ihn dort zu treffen. Dies zeigt, wie sehr wir unsere Aufklärung über den Islam versäumt haben.

Was wir brauchen, ist kein islamischer Religionsunterricht in den Schulen, auch keine Moscheen und Koranschulen, sondern was wir brauchen, ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem Islam, damit die jungen Muslime nicht auf die islamische Gehirnwäsche hereinfallen. Bei dieser wichtigen Aufklärung hat nicht nur der Staat vollkommen versagt, sondern auch die Medien, die sich der Aufklärung über den Islam verweigert haben.

Ahmad Mansour weiter:
Muslime könnten sich noch so perfekt integrieren, sie würden in rechtsradikalen Kreisen wohl immer noch Islamfeindlichkeit auslösen. Bei der Pegida geht es, wie bei den Salafisten, um Angstpädagogik und um Feindbilder. Es ist halt der einfachere Weg zu sagen: Ich habe den Job wegen Ausländern nicht bekommen. Das mag in Einzelfällen so sein, aber man muss am eigenen Selbstwertgefühl arbeiten, statt die Schuld einfach anderen zuzuschieben. Wir brauchen wohl noch ein, zwei Generationen, bis wir in Europa begriffen haben, dass wir eine Einwanderungsgesellschaft sind und dass das so gut ist. Von einer Islamisierung zu warnen und Muslime als Gefahr zu sehen, ist absurd. Eine Frau, die ein Kopftuch trägt und fünfmal am Tag betet, ist keine Gefahr für diese Gesellschaft, wenn ihr Glaube ohne politische Dimension ist und sie die Grundwerte der Demokratie achtet.
Wenn Herr Mansour behauptet, bei Pegida geht es um Angstpädagogik, dann entspricht diese Vorstellung dem seit Monaten in den Medien verbreiteten Bild der Pegida-Demonstranten. Man bezeichnet sie als Nazis in Nadelstreifen, als Rassisten oder wie Cem Özdemir es offensichtlich tat, als "Nazischweine" und Mischpoke. Wie sich jetzt allerdings auf Grund einer Studie der Technischen Universität Dresden herausgestellt hat, entsprechen die Pedida-Demonstranten nicht dem vielzitierten Bild des Rechtspopulisten, sondern sie kommen aus der gut gebildeten Mittelschicht. Wieder einmal ein Beleg dafür, daß die Lügenpresse sich ihren Titel redlich verdient hat.

Könnte es nicht sein, Herr Mansour, daß die gut gebildeten Pegida-Anhänger ihr Bild über den Islam dadurch erworben hat, daß sie sich intensiver mit dem Islam auseinander gesetzt hat, als es die Mehrheit der Deutschen macht, weil die Pegida-Anhänger mehr Interesse an Politk hat? Gelegenheit sich über den Islam zu informieren gibt es ja genug. Derjenige, der sich die politischen Magazine im Fernsehen anschaut oder sich gezielt in der Presse oder im Internet informiert, kann sich ein recht gutes Bild über den Islam verschaffen. Herr Mansour aber stellt den Pegida-Demonstranten als die ungebildeten und ausländerfeindlichen Deutschen dar, denen es an Selbstbewußtsein mangelt.

Und über die Frage, ob Deutschland ein Einwanderungsland ist oder nicht, Herr Mansour, würden die Deutschen lieber selbst entscheiden. Ebenso über die Frage, ob wir hier in Deutschland Kopftuch oder womöglich sogar Burka tragende Muslime haben möchten, ebenso. Sie sagen diese Kopftuch tragenden Muslima sind keine Gefahr für die Gesellschaft. Das sehe ich anders. Ich sehe darin sogar eine große Gefahr, denn bei den Kopftüchern wird es nicht bleiben. Kopftücher sind erst der Anfang. Glauben sie wirklich daran, daß der Islam sich säkularisiert und seine politische Dimension ablegt und die Grundwerte der Demokratie achtet? Zeigen sie mir doch einen islamischen Staat, wo dies geschehen ist.

Wenn man sich beispielsweise die Islamisierung in Großbritannien anschaut, die dort bereits weiter fortgeschritten ist als in Deutschland, dann kann man beobachten, daß dort keine Säkularisierung, also die Trennung von Politik und Religion, stattfindet, sondern eine verstärkte Islamisierung. Anstatt das Kopftuch abzulegen, werden die Frauen aufgefordert sich mit der Burka zu verschleiern. Und anstatt Gleichberechtigung, Religionsfreiheit, Meinungs- und Pressefreiheit aufrecht zu erhalten, werden sie immer weiter eingeschränkt. Irgendwie überkommt mich das Gefühl, Herr Mansour, sie sagen ja selbst, daß sie ein religiöser Mensch sind, daß die angeblich säkularen Muslime, wenn's hart auf hart kommt, doch lieber ihrer Religion treu bleiben, statt den Menschenrechten, dem Grundgesetz und der Demokratie.

Mehr in einem sehr lesenswerten Interview hier im Zürcher Tagesanzeiger.

Noch ein klein wenig OT:

Video: Hart aber Fair: Der Hass und die Folgen – spaltet der Terror das Abendland?

Hart aber fair (Frank Plasberg) - 12.01.2015

Am Montag nach den Morden von Paris wollen die Pegida-Demonstranten Trauerflor tragen: Ist das ehrliches Mitgefühl? Und was kommt dann: Wird aus Terror-Angst Islam-Hass? Ist eine Religion gefährlich, weil Fanatiker in ihrem Namen morden? | video

Gäste: Khola Maryam Hübsch (Muslimin, Autorin), Frauke Petry (AfD), Katrin Göring Eckardt (Grüne), Andreas Scheuer (CSU)

Katrin Göring-Eckardt kann es gleich am Anfang der Sendung nicht sein lassen, im Zusammenhang mit der Pegida von "alten und neuen Nazis" zu sprechen. Das ist in meinen Augen Volksverhetzung. Jetzt hat eine Studie der TU Dresden ergeben, daß dies eben nicht auf die Pegida-Bewegung zutrifft, sondern daß die Pegida-Bewegung aus der gut gebildeten deutschen Mittelschicht kommt. Warum verbreitet Katrin Göring-Eckardt dann solche Lügen? Solche Lügen werden verbreitet, weil viele Politiker der etablierten Parteien auf die gleiche Art und Weise die Pegida-Anhänger diffamieren und die Presse sich zum verlängerten Arm dieser Politiker macht und diese Beleidigungen unreflektiert weiter verbreitet.


Video: Hart aber fair - Der Hass und die Folgen - 12.01.2015 (74:44)

Maischberger über “politisch Verirrte und religiös Verblendete”

Menschen bei Maischberger - 14.01.2015

Unter dem Titel “Gefährden Radikale unsere Gesellschaft?” schaltet sich heute Abend auch Sandra Maischberger in die doch so quotenträchtige Debatte um Pegida und die islamische Blutorgie von Paris ein. Maischberger, die gerne Heuchler aller Art und vor allem Islamversteher und stramme Korantreue einlädt macht das auch heute wieder.

Gäste: Alfred Grosser (Puplizist, Antisemit), Alexander Gauland (AfD), Volker Beck (Grüne), Necla Kelek (Soziologin, Islamkritikerin), Carla Amina Baghajati (Islamische Glaubensgemeinschaft Österreich)


Video: Maischberger - Politisch Verirrte - religiös Verblendete (75:31)  ++  Info

Siehe auch:
Mehrheit der Pegida-Demonstranten hat hohen Bildungsabschluss
Dr. Nicolai Sennels: Warum wir den (politischen) Islam bekämpfen?
Antje Sievers: Debatte um Charlie Hebdo trieft von irrer Feigheit & Rückgratlosigkeit
Thomas Heck: Muslime als Opfer zu etablieren, scheitert an der Realität
Rainer Bonhorst: Multikulti, leider tödlich
Akif Pirincci: "Aus Die grosse Verschwulung" (6)
Roland Tichy: Gestern bei Jauch: die Rückkehr der Wirklichkeit in Medien und Politik

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