Gunnar Schupelius fordert den SPD-Landesvorsitzenden Jan Stöß auf, das Grundrecht auf Meinungsfreiheit zu verteidigen.
Berlins ehemaliger Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) wollte am Sonntag aus seinem neuen Buch ("Tugendterror") vorlesen.
Demonstranten stürmten die Lesung im Theater-Foyer des Berliner Ensemble (BE) und beschimpften Sarrazin als Rassisten.
Die Leitung des BE hätte die Störer vor die Tür setzen müssen. Der Saal war gebucht, die Zuhörer hatten Eintritt bezahlt.
Stattdessen stellte Jutta Ferbers von der BE-Geschäftsleitung die Welt auf den Kopf: Erst durfte eine Demonstrantin eine Hassrede auf Sarrazin halten. Dann wurde das Publikum gefragt, ob Sarrazin lesen sollte. Dabei war er ja nur zum Lesen erschienen.
Als das Publikum für's Lesen stimmte, da grölten die Demonstranten lauter. Jutta Ferber beendete die Lesung, die noch gar nicht begonnen hatte. Sie verwies nicht die Demonstranten des Saales, sondern Thilo Sarrazin! Er sollte das Podium verlassen. Dabei war er eingeladen worden.
Abschließend sagte Jutta Ferber: "Wir beugen uns dem Meinungsterror." Es sei nämlich undenkbar, in das Theater Bertolt Brechts die Polizei zu rufen. Diese Begründung ist vollkommen absurd, weil es ja noch weniger im Sinne Brechts sein kann, sich dem Meinungsterror zu beugen.
Jutta Ferber war überfordert und brachte am Sonntag morgen alles durcheinander. Mit dem schrecklichen Ergebnis, dass Thilo Sarrazin aus einem Berliner Theater getrieben wurde, nur weil er aus seinem Buch vorlesen wollte.
Noch erschreckender wirkte auf mich dann der Kommentar des Berliner SPD-Landesvorsitzenden Jan Stöß. Er begrüßte den Rauswurf und twitterte allen Ernstes, das BE solle Sarrazin "nicht auch noch eine Bühne öffnen".
Ich fragte Jan Stöß, wer seiner Meinung nach darüber entscheiden sollte, aus welchem Buch in einem Berliner Theater gelesen wird? Zweitens: Wenn Sarrazin nicht lesen darf, soll dann auch sein Buch verboten werden?
Jan Stöß drückte sich vor der Antwort. Das ist ein schwerer Fehler. Wir reden hier über das Grundrecht auf Meinungsfreiheit und der SPD-Chef schweigt.
Ich habe Sarrazins Bücher gelesen. Teilweise gefielen sie mir, teilweise nicht. Er liefert Debattenbeiträge. Er ist kein Volksverhetzer und kein Rassist. Weil er das nicht ist, konnte man ihn auch aus der SPD nicht ausschließen, was von Politikern dieser Partei zweimal versucht wurde.
Es geht seit Sonntagmorgen auch nicht mehr um Sarrazin, sondern um die Frage, wie der Chef der in Berlin regierenden SPD zur Meinungsfreiheit steht.
Am Sonntag hinderte ein grölender linker Mob und eine verwirrte Theaterleitung einen Bürger dieser Stadt daran, aus seinem Buch zu lesen. Wie geht es weiter? Entscheiden marodierende Demonstranten künftig auch, welche Bücher erscheinen dürfen? Werfen sie die anderen auf den Müll? Und twittert der SPD-Chef wieder seinen Beifall?
Quelle: Auftritt im BE: Herr Stöß, warum darf Sarrazin nicht vorlesen?
Monika Bittl: Meinungsfreiheit für Anfänger - Spruchbeutel
Spruchbeutel bei Sarrazin im Theater
Spruchbeutel [schbru:chbaidl] behaupten viel und halten wenig. Die hochdeutsche Variante des Sprücheklopfers übersetzt den Begriff nicht vollständig. Denn der bayerische Spruchbeutel ist nicht nur ein wortreicher Aufschneider, sondern lässt andere auch moralisch in Stich. Er verspricht beim Umzug zu helfen, und erscheint dann nicht.
Er redet von Kollegialität und macht Sie hinterrücks beim Chef schlecht. Er behauptet von sich, Toleranz zu verteidigen und widerspricht mit Handlungen seinen eigenen Worten. Er ist das personifizierte Gegenteil von Voltaires Überzeugung: „Ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen.“
Prächtige Exemplare der Spruchbeutel waren nun im Berliner Ensemble anzutreffen, als das Magazin Cicero zu einem Foyergespräch um die „Grenzen der Meinungsfreiheit“ mit Thilo Sarrazin einlud. Die Spruchbeutel sprengten die Veranstaltung und bestätigten damit in unfreiwilliger Komik die Thesen Sarrazins über den „Tugendterror“.
Interessant dabei sind die Details: Es wurde noch basisdemokratisch darüber abgestimmt, ob die Veranstaltung stattfinden solle oder nicht. Eine Mehrheit sprach sich dafür aus. Doch das juckte die Spruchbeutel nicht, denn das sei keine „Normalität“. Auch die Veranstalter des Berliner Ensembles setzen nichts daran, die andere Meinung mit Voltaire zu verteidigen und sagten schließlich die Veranstaltung ab, weil sie nicht von ihrem Hausrecht Gebrauch und die Polizei räumen lassen wollten. Auch Spruchbeutel eben [1].
Quelle: Bayerisch für Anfänger (5) - Spruchbeutel
Noch ein wenig Musik zum relaxen:
Video: Travis - As you are (Glasgow 2001) (04:17)
Siehe auch:
Verfolgte Christen: Keine Heimat mehr im Orient
Sachsen schiebt immer mehr Ausländer ab
Hamburg: In diesen Jugendclubs gab's Ärger mit Islamisten
Akif Pirinçci: Leseprobe - Deutschland, meine Mutter
Magdi Allam zur Islamverharmlosung der Kirche
Londons Bürgermeister will radikalen Muslim-Eltern Kinder entziehen
Hamburg: Extremisten auf dem Schulhof
China: 34 Tote bei unfassbarer Gewaltorgie durch Muslime
„Sex, Kids und Kindergarten“: Frühsexualisierung in den USA
"SPD-Chef Jan Stöß: Vorlesen aus Büchern verbieten?"
Berlins ehemaliger Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) wollte am Sonntag aus seinem neuen Buch ("Tugendterror") vorlesen.
Demonstranten stürmten die Lesung im Theater-Foyer des Berliner Ensemble (BE) und beschimpften Sarrazin als Rassisten.
Die Leitung des BE hätte die Störer vor die Tür setzen müssen. Der Saal war gebucht, die Zuhörer hatten Eintritt bezahlt.
Stattdessen stellte Jutta Ferbers von der BE-Geschäftsleitung die Welt auf den Kopf: Erst durfte eine Demonstrantin eine Hassrede auf Sarrazin halten. Dann wurde das Publikum gefragt, ob Sarrazin lesen sollte. Dabei war er ja nur zum Lesen erschienen.
Als das Publikum für's Lesen stimmte, da grölten die Demonstranten lauter. Jutta Ferber beendete die Lesung, die noch gar nicht begonnen hatte. Sie verwies nicht die Demonstranten des Saales, sondern Thilo Sarrazin! Er sollte das Podium verlassen. Dabei war er eingeladen worden.
Abschließend sagte Jutta Ferber: "Wir beugen uns dem Meinungsterror." Es sei nämlich undenkbar, in das Theater Bertolt Brechts die Polizei zu rufen. Diese Begründung ist vollkommen absurd, weil es ja noch weniger im Sinne Brechts sein kann, sich dem Meinungsterror zu beugen.
Jutta Ferber war überfordert und brachte am Sonntag morgen alles durcheinander. Mit dem schrecklichen Ergebnis, dass Thilo Sarrazin aus einem Berliner Theater getrieben wurde, nur weil er aus seinem Buch vorlesen wollte.
Noch erschreckender wirkte auf mich dann der Kommentar des Berliner SPD-Landesvorsitzenden Jan Stöß. Er begrüßte den Rauswurf und twitterte allen Ernstes, das BE solle Sarrazin "nicht auch noch eine Bühne öffnen".
Ich fragte Jan Stöß, wer seiner Meinung nach darüber entscheiden sollte, aus welchem Buch in einem Berliner Theater gelesen wird? Zweitens: Wenn Sarrazin nicht lesen darf, soll dann auch sein Buch verboten werden?
Jan Stöß drückte sich vor der Antwort. Das ist ein schwerer Fehler. Wir reden hier über das Grundrecht auf Meinungsfreiheit und der SPD-Chef schweigt.
Ich habe Sarrazins Bücher gelesen. Teilweise gefielen sie mir, teilweise nicht. Er liefert Debattenbeiträge. Er ist kein Volksverhetzer und kein Rassist. Weil er das nicht ist, konnte man ihn auch aus der SPD nicht ausschließen, was von Politikern dieser Partei zweimal versucht wurde.
Es geht seit Sonntagmorgen auch nicht mehr um Sarrazin, sondern um die Frage, wie der Chef der in Berlin regierenden SPD zur Meinungsfreiheit steht.
Am Sonntag hinderte ein grölender linker Mob und eine verwirrte Theaterleitung einen Bürger dieser Stadt daran, aus seinem Buch zu lesen. Wie geht es weiter? Entscheiden marodierende Demonstranten künftig auch, welche Bücher erscheinen dürfen? Werfen sie die anderen auf den Müll? Und twittert der SPD-Chef wieder seinen Beifall?
Quelle: Auftritt im BE: Herr Stöß, warum darf Sarrazin nicht vorlesen?
Monika Bittl: Meinungsfreiheit für Anfänger - Spruchbeutel
Spruchbeutel bei Sarrazin im Theater
Spruchbeutel [schbru:chbaidl] behaupten viel und halten wenig. Die hochdeutsche Variante des Sprücheklopfers übersetzt den Begriff nicht vollständig. Denn der bayerische Spruchbeutel ist nicht nur ein wortreicher Aufschneider, sondern lässt andere auch moralisch in Stich. Er verspricht beim Umzug zu helfen, und erscheint dann nicht.
Er redet von Kollegialität und macht Sie hinterrücks beim Chef schlecht. Er behauptet von sich, Toleranz zu verteidigen und widerspricht mit Handlungen seinen eigenen Worten. Er ist das personifizierte Gegenteil von Voltaires Überzeugung: „Ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen.“
Prächtige Exemplare der Spruchbeutel waren nun im Berliner Ensemble anzutreffen, als das Magazin Cicero zu einem Foyergespräch um die „Grenzen der Meinungsfreiheit“ mit Thilo Sarrazin einlud. Die Spruchbeutel sprengten die Veranstaltung und bestätigten damit in unfreiwilliger Komik die Thesen Sarrazins über den „Tugendterror“.
Interessant dabei sind die Details: Es wurde noch basisdemokratisch darüber abgestimmt, ob die Veranstaltung stattfinden solle oder nicht. Eine Mehrheit sprach sich dafür aus. Doch das juckte die Spruchbeutel nicht, denn das sei keine „Normalität“. Auch die Veranstalter des Berliner Ensembles setzen nichts daran, die andere Meinung mit Voltaire zu verteidigen und sagten schließlich die Veranstaltung ab, weil sie nicht von ihrem Hausrecht Gebrauch und die Polizei räumen lassen wollten. Auch Spruchbeutel eben [1].
[1] Aber politisch korrekte, also demokratiefeindliche, Spruchbeutel. Hat man etwas anderes von den linken Socken erwartet? Der Berliner SPD-Landesvorsitzenden Jan Stöß hat bestens unter Beweis gestellt, was er unter Meinungsfreiheit versteht. Sind solche SPD-Mitglieder nicht die geistigen Ziehväter des linken Mob?Die Anmerkungen in eckigen Klammern sind vom Admin.
Quelle: Bayerisch für Anfänger (5) - Spruchbeutel
Noch ein wenig Musik zum relaxen:
Video: Travis - As you are (Glasgow 2001) (04:17)
Siehe auch:
Verfolgte Christen: Keine Heimat mehr im Orient
Sachsen schiebt immer mehr Ausländer ab
Hamburg: In diesen Jugendclubs gab's Ärger mit Islamisten
Akif Pirinçci: Leseprobe - Deutschland, meine Mutter
Magdi Allam zur Islamverharmlosung der Kirche
Londons Bürgermeister will radikalen Muslim-Eltern Kinder entziehen
Hamburg: Extremisten auf dem Schulhof
China: 34 Tote bei unfassbarer Gewaltorgie durch Muslime
„Sex, Kids und Kindergarten“: Frühsexualisierung in den USA