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Akif Pirincci: Aus Die grosse Verschwulung 3 - erscheint Frühjahr 2015

Dabei befindet sich das Weibchen diesbezüglich selber in einem Konflikt. Einerseits bevorzugt es den sexuell attraktiven "ganzen Kerl", dessen Männlichkeit sowie sein verlockender Männerschweiß ihm aus jeder Pore zwischen seiner dichten Behaarung quillt, auf daß sich dessen Ganzer-Kerl-Gene auf den männlichen Nachwuchs übertragen mögen und dieser seinerseits für Weibchen anziehend erscheine. Das Phänomen wird auch "Sexy-Son"-Hypothese genannt und will erklären, weshalb Frauen sich entgegen ihren Interessen zwischendurch immer wieder mit unzuverlässigen Schnellficker-Typen einlassen.

Allerdings wurde unlängst bewiesen, daß Schönheit oder was auch immer man darunter verstehen mag fast ausschließlich auf die Töchter vererben läßt. Heißt, wenn ein gleichwertig sexuell attraktives Paar einen ebensolchen Sohn bekommt, hat es nur Glück gehabt, ein sehr seltenes Glück. Der Nachteil von harten und schönen Jungs ist, daß sie a) jede haben können und das im fliegenden Wechsel und b) sie sich tendenziell nach der Zeugung des Nachwuchses keine Strickjacke anziehen und noch weniger zum Kinderwagen-Schieber mutieren.

Anderseits soll es ein Domestizierter [ein Gezähmter, ein Gebändigter] sein, ein Verständiger und Beschützer, der einer Frau das Wichtigste zu liefern vermag, Sicherheit. Daß der Staat unterdessen ihr die Wahlmöglichkeit gibt, beide Optionen [den Harten & Gebändigten] je nach Lust und Laune in Anspruch zu nehmen, ja, sogar noch eine weitere Option drauf packt, nämlich die Freiheit kinderlos zu bleiben, wird die freiheitliche westliche Gesellschaft, so wie wir es kennen, bereits in wenigen Jahren sprengen. Ein Frau hat keine Wahl. Aber dazu später.

Ist die Partnerbeschau in der "Balzarena" beendet und sind die Keimzellen endlich miteinander verschmolzen, so wartet für die Großzelligen [das weibliche Ei] die echte Gefahr, konstatiert Grunox. In Deutschland stirbt heute noch eine von 4000 Müttern im Wochenbett, und etwa vier von 1000 Säuglingen. Eine unglaubliche Zahl. Aber weit weniger schockierend als die Zahlen von früher, als jede zehnte Frau im Wochenbett ihr Leben beendete und fast jedes zweite Kind vor dem Erreichen des zwölften Lebensalters verstarb, vor Tausenden Jahren vermutlich noch mehr. Sex war für Frauen niemals lustige Fickerei, sondern stets Russisches Roulette. Deshalb entwickelten sich mit der Zeit rein weibliche Strategien, um dem entgegenzuwirken und den Sexualpartner von vornherein gut abzuschätzen.

Regel Nummer 1: Fick nicht mit jedem Dahergelaufenen rum, auch wenn er dir schöne Augen macht, Süßholz raspelt und wie Ryan Gosling aussieht [kanadischer Schauspieler]. Sei eher enthaltsam, laß dich bitten, tendenziell. Regel Nummer 2: Teste ihn auf die drei goldenen Attribute, die für deine genetische Reproduktion die meisten Vorteile verschaffen, nämlich Zeit, Ressourcen (Geld) und Prestige (alphatierig, mehr oder weniger), bevor er ran darf. Denn wenn die Kinderproduktion und –aufzucht beginnt, wird er nicht mehr wiederzuerkennen sein.

Ist eine mühselige Angelegenheit. Ob du es glaubst oder nicht, die Fickwonnen mit der gleich Nächstbesten ist für einen Mann weitaus erfüllender, als mit dem Kleinen mit der Ritterburg zu spielen und die Kleine auf den Ponyhof zu begleiten. Und all die Die-Familie-bedeutet-mir-über-alles-Laberer singen nur so lange das Hohelied der Familie, bis man plötzlich hört, ach, die Anne und der Georg haben sich auch getrennt. Schade um die Kinder. Deshalb ist der Streßtest in romantisch verbrämter Manier für eine Frau unerläßlich.

In der Zwischenzeit hat Grunox seinen Vorrat an gesalzenen Erdnüssen ohne bemerkt zu werden ins Raumschiff gesogen, sage und schreibe 15 Tonnen. Na, das reicht erstmal für die nächsten Jahre. Dennoch verläßt er den Planeten Erde nicht ohne eine gewisse Besorgnis. Zwar hat er erkannt, wie es dort mit Männchen und Weibchen abläuft, und er versteht jetzt auch, was es mit diesem eben irgendwie befreiend ausgerufenen "Fuck" aus seinem Munde auf sich hat, doch gleichzeitig hat er auch registriert, daß all die Kalendersprüche aus dem Handbuch der Evolution eben dabei sind, daraus zu verschwinden.

Die Triebfeder dafür ist ein Gebilde namens Staat in westlichen Industrieländern, eigentlich ebenfalls ein Produkt der Evolution. Diese betreibt mit der Intensität eines Triebtäters "die große Verschwulung", genauer die Verwischung der Trennlinie zwischen Mann und Frau, so daß beide Arten ihrer Rollen immer unsicherer werden, tatsächlich glauben, gleich zu sein, und am Ende sogar einander bekriegen. Hierbei gilt das weibliche Element, welches gleichgültig in welcher Sparte und wie im Guten als auch im Bösen lediglich das Mittelmaß repräsentiert und im Grunde nur für die Herstellung vom Nachwuchs zuständig ist, als der geistige und moralische Leitstern.

Das männliche Element soll diesem wie schlafwandlerisch folgen, wenn er keine Scherereien bekommen möchte, mehr noch, der Mann soll sich des Mannseins abschwören und so tun, als sei er nur ein "Mensch", wo doch selbst Grunox sieht, daß der Mensch an sich eben nicht aus einem Guß ist, sondern aus zwei Güssen. Gewinner bei diesem absurden Spiel sind die echten Männer, allerdings aus primitiveren Teilen der Erde. Ihr Lachen ist ohrenbetäubend.

Vielleicht schaut Grunox in hundert Jahren wieder hier vorbei. Genügend gesalzene Erdnüsse bis dahin hat er ja schon im Depot. Er startet und entfernt sich in Lichtgeschwindigkeit immer mehr von diesem seltsamen Planeten. Er ist sich sicher, daß er bei einem Wiedersehen immer noch einen Mann beim Aufsetzen eines Liebesgedichts an eine Frau antrifft und eine Frau bei der Verwandlung in eine "Superattrappe", was im wissenschaftlichen Jargon nichts anderes als das Schminken meint. Auch wenn dann alles in Trümmern liegt.

Quelle: Aus Die grosse Verschwulung 3 - erscheint Frühjahr 2015

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Siehe auch:
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